Die Türkei hat die Visumbefreiung für Staatsbürger von St. Kitts und Nevis mit Wirkung vom 1. Mai 2025 ausgesetzt.
Die beiden Länder hatten am 19. April 2012 das „Abkommen zwischen der Regierung der Republik Türkei und der Regierung von St. Christoph (St. Kitts) und Nevis über die gegenseitige Befreiung von der Visumpflicht“ unterzeichnet, das vom Ministerrat genehmigt worden war.
Staatsangehörige von St. Kitts und Nevis, die einen gewöhnlichen Reisepass besitzen, konnten bisher ohne Visum für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen in die Türkei reisen. Personen mit Diplomaten- oder Dienstpässen sind weiterhin von der Visumspflicht befreit und können sich bis zu 90 Tage in der Türkei aufhalten.
Dieser Schritt der Türkei folgt auf die Abstimmung im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE) des Europäischen Parlaments am 19. März 2025, in der Änderungen an den Visabestimmungen der Europäischen Union angenommen wurden. Die vorgeschlagenen Änderungen zielen auf Drittländer ab, die Programme zur Staatsbürgerschaft durch Investitionen anbieten.
Die Doppelinsel-Nation in der Karibik bietet ein Programm zur Staatsbürgerschaft durch Investitionen an, bei dem eine Mindestinvestition von 250.000 US-Dollar als Gegenleistung für die Staatsbürgerschaft erforderlich ist. Gegenwärtig können die Bürger von St. Kitts und Nevis ohne Visum in über 150 Länder reisen, was ihnen ein hohes Maß an internationaler Mobilität bietet.
Die Annahme des LIBE-Vorschlags bedeutet, dass St. Kitts und Nevis zusammen mit mehreren anderen karibischen Ländern, die ähnliche Programme anbieten, wie Antigua und Barbuda, Dominica, Grenada und St. Lucia, ihren visafreien Zugang zur EU verlieren könnten.
